Unruhen in 1998
Hatte sich Indonesien gerade erst von der jahrhundertelangen Kolonialherrschaft erholt, mussten das Land 1998 schon wieder etwas bewältigen – die Wirtschaftskrise.
Da die indonesische Bevölkerung vor allem die chinesische Minderheit hierfür verantwortlich machte, gab es zahlreiche Proteste seitens Studenten. Nachdem die herrschende Regierung dann im Mai auch noch die Preise für Benzin, Strom und die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln erhöhten, sorgte dies für noch mehr Unruhen und so schlossen sich auch andere den Protesten an.
Von Wut getrieben, zerstörte die indonesische Bevölkerung mehr als 1.000 Gebäude der chinesischen Regierung und setzten die Geschäfte von Chinesen in Brand. Drei Tage lang verliehen die Indonesier ihrer Wut und ihrem Unmut dadurch Ausdruck.
In der Hauptstadt Jakarta endete eine zunächst friedliche Demonstration mit dem Tod von vier Studenten. Da die Bevölkerung die Regierung hierfür verantwortlich machte, kam es erneut zu erheblichen Unruhen im Jahr 1998. Das Geschehen glich einem einzigen Chaos. Insbesondere chinesische Stadtviertel mussten Plünderungen und Brandschläge hinnehmen. Insgesamt kam es Mitte Mai zu 1.188 Todesopfern und 101 Verletzten. Zudem waren etwa 40 Einkaufszentren zerstört, 2.479 Geschäfte sowie 1.604 Häuser unterlagen ebenfalls Brandanschlägen. Demoliert wurden insgesamt 1.119 Autos, 1.026 Wohnungen und fast 400 Büros. Jedoch bestand die Mehrheit der Toten nicht aus Chinesen, sondern aus Plünderern, welche in den Häusern eingeschlossen waren, als diese niederbrannten.