Trunyan

Am Rande des Batur-Sees liegt das Bali Aga Dorf Trunyan. Hier leben rund 600 der Ureinwohner Balis, abgeschieden von der Außenwelt. Ein lebendiges Relikt der frühen Geschichte der Insel.

Schauplatz ist der Batur-See, der Vulkansee des Gunung Batur

Hier ist das Dorf zu finden, es ist nur mit einem Boot zu erreichen. Der See und der Vulkan bieten eine wunderschöne Kulisse, harsche Romantik möchte man sagen. Hier finden sich keine Reisterassen, wie es für die so fruchtbare Insel Bali üblich ist. Dafür aber findet sich eine Kultur, die sich seit Urzeiten nur wenig verändert hat und ganz lebendig den Alltag der Trunyaner ausmacht.

Der Taru Menyan Baum

Er ist es, um den sich vieles dreht in der Kultur der Trunyaner. Der Legende nach kam die Seegöttin Dewi Daru aus ihrem Himmelreich auf die Erde, angelockt durch den wunderbaren Duft des Taru Menyan Baumes. An diesem Ort gründete sich das Dörfelein und auch der Name des Ortes geht nach dieser Legende auf den Baum zurück.
Der Baum ist nicht nur Mittelpunkt der Gründungslegende, sondern auch des Bestattungsrituals in Trunyan. Im Hinduismus werden die Verstorbenen verbrannt. Im Dorf Tenganan, ebenfalls ein Dorf der Bali-Aga werden Tote nicht verbrannt, sondern begraben. In Trunyanan jedoch werden die Verstorbenen unter dem Taru Menyan Baum abgelegt, eingehüllt in Tücher und gegen Tierfraß durch ein Bambus Gitter geschützt. Ganz der Natur überlassen, gehen die Toten so im natürlichen Verfallsprozess in die Erde über. Das Besondere ist allerdings, dass keinerlei Verwesungsgeruch in der Luft liegt. Diese Tatsache führt man auf den Baum zurück, der die Gerüche durch seinen Geruch neutralisiert.

Von Pura Tegeh Koripan und Bhatara Da Tonta

Seit Jeher verehren die Trunyaner die Gottheit Ratu Gede Pantjering. Es ist der Patron des Dorfes und verbunden mit dem Vulkan Batur. Genannt wird diese Gottheit auch Bahtara Da Tonta. Leider ist die Statue für die Augen von Fremden nicht zugänglich. Sie ist fernab des Tageslicht in einem Untergrundgang unterbracht. Diese aus Urzeiten stammende Statue wird jährlich zur Zeit der Initiationsriten mit Regenwasser gereinigt und mit einem speziellen Öl behandelt.
Das ebenso alte Bronze-Tablett, auf dem das Öl herangetragen wird, befindet sich die restliche Zeit des Jahres im Tempel Pura Tegeh Koripan. Dieser Tempel wurde an einer der höchsten Stellen der Caldera des Batur errichtet.
 

To Do in Trunyan

  • Boot fahren auf dem Batur-See
  • Wandern am Batur-See
  • und dazu den Gunung Catur erklimmen
  • Pura Tegeh Koripan besuchen
  • Friedhof und Taru Menyan Baum besichtigen

 

Eine ungewöhnliche Situation für Besucher

Obwohl Trunyan ein beliebter Ort für Touristen ist, beliebt die Gastfreundschaft und die Offenheit der Bewohner weitestgehend aus. Die Kultur der Trunyaner ist sehr verschlossen gegen Fremdes und behält sich das Recht vor, seine Kultur statisch zu halten.
Was sehr oft berichtet wird, ist dass Touristen ab der Bootsfahrt zum Dorf um Spenden und Almosen gebeten werde. Dies weitet sich während des ganzen Besuches des Dorfes aus und kann anstrengend sein. Dabei sollte man sich ins Gedächntis rufen, dass das Betteln in der trunyansiche Kultur nicht anstößig ist und ein Teil, der Verdienen des Lebensunterhaltes darstellt.